Bildungspartnerschaft zwischen Schule am Silahopp und der Firma RENNER

MAULBRONN-SCHMIE. Aufmerksam verfolgt Schüler Michael Gienger die Handgriffe von Lehrling Tim Jörn. Der Azubi zum Industriemechaniker lernt seinen Beruf bei der Firma Renner in Schmie. Gestern wurde im Unternehmen für Pumpen-, Filter- und Apparatebau eine Kooperationsvereinbarung mit der Schule am Silahopp unterschrieben. Azubis kommen zu den Achtklässlern der Haupt- und Werkrealschule nach Maulbronn und informieren über ihre Ausbildung. Ebenso besuchen die Achtklässler den Betrieb. Für zwei Schüler – bei der Auswahl hilft die Schule – bietet das Unternehmen zudem einen Praktikumsplatz an.

Partnerschaft intensivieren

Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung intensivieren Schule und Firma ihre Partnerschaft. Für Geschäftsführer Ulrich Renner ist das wichtig, weil er in Bewerbungsgesprächen oft bemerkt, dass Schüler keine Vorstellung von ihrem angestrebten Beruf haben. Renner betont, dass die gewerblichen
Berufe wie Industrie- oder Zerspanungsmechaniker oft unterschätzt würden. Denn auf deren Schultern liege im Umgang mit den oft teuren Maschinen eine Menge Verantwortung, dafür sei eine gute Ausbildung notwendig. Denn bei Fehlern könne es in der Produktion schnell teuer werden. In Zukunft soll bei Renner auch im kaufmännischen Bereich ausgebildet werden, erläutert der Diplom-Ingenieur. Insgesamt solle die Ausbildungsquote im 50 Mitarbeiter zählenden
Betrieb von 10 auf 15 Prozent erhöht werden. Silahopp-Rektor Joachim Eichhorn hebt bei der Bildungspartnerschaft vor allem die Nachhaltigkeit hervor.
Laut Klaus Blisch vom Staatlichen Schulamt Pforzheim ist das Ziel, dass bis zum Ende des Schuljahres jede Schule einen Partner aus der Wirtschaft hat. Bisher, sagt Günter Brecht von der Ausbildungsberatung der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald an, sei ein Deckungsgrad von 70 Prozent erreicht. Brecht betont die Win-Win-Situation der Partnerschaften: Fachkräftenachwuchs für Betriebe, ausbildungsreife Schüler auf Schulseite. Reagiert hätten die beteiligten Institutionen, nachdem 2008 festgestellt worden sei, dass 40 Prozent der Schulabgänger keinen konkreten Berufswunsch hätten.
Michael Gienger ist keiner von ihnen. Der Achtklässler weiß, was er werden will: Industriemechaniker. Technik und Mathe gehören in der Schule zu seinen Lieblingsfächern, außerdem interessiert sich der Achtklässler für Metallbearbeitung.

Von Nadine Schmid